Q&A Lavendelträume
Wieso fällt es Frank so schwer auf Julia einzugehen?
Wieso fällt es Frank so schwer auf Julia einzugehen?
Grundsätzlich gehen Menschen auf ganz unterschiedliche Weise mit schwierigen Situationen um. Jeder reagiert entsprechend seines Charakters, seiner Erziehung und seinen Vorstellungen übers Leben.
​
Frank ist Pragmatiker. Schon sein Beruf sagt etwas über ihn aus: Versicherungsmathematiker.
Wenn es um herausfordernde Situationen geht, hat er feste Vorstellungen, wie sein Leben und das von Julia verlaufen sollte. Das macht es für ihn so schwer, offen aufs Leben zuzugehen, denn das Leben entzieht sich meist unserer Kontrolle.​
Warum findet Frank nicht die richtigen Worte, um Julia bei ihrer Trauerbewältigung beizustehen?
Warum findet Frank nicht die richtigen Worte, um Julia bei ihrer Trauerbewältigung beizustehen?
​
Das hat damit zu tun, dass Menschen erst mal Angst haben, etwas Falsches zu sagen. Deshalb schweigen sie und ziehen sich zurück. Oft werden auch immer gleichen Sätze gesagt, die dann sinnentleert wirken.
Man muss sehr einfühlsam sein, darf nicht drängen oder zu viel vom anderen erwarten. Das Zauberwort heißt in diesem Fall: Zeit geben!
Kapitel 1-5
Kannst du Julias Zerrissenheit nachvollziehen?
Kannst du Julias Zerrissenheit nachvollziehen?
​
Julias Zerrissenheit ist für mich nachvollziehbar, weil auch ich in meinem Leben mehrmals Grenzsituationen erlebt habe.
​
Ein Beispiel: Während meiner Schwangerschaft hatte ich große Sorgen, denn es bestand die Gefahr, dass das Baby behindert zur Welt kommt. Ich musste entscheiden, ob ich das Kind bekommen will oder nicht. Während der Tage, als ich über die Möglichkeiten beziehungsweise Chancen nachdachte, empfand ich starke Schuldgefühle. Einfach, weil ich die Möglichkeit eines Schwangerschaftsabbruchs in Betracht zog.
​
Menschen geben sich oft die Schuld an etwas. Dieses Gefühl kann so bedrückend sein, dass man daran zerbricht.
Was verbindet Antoine und Nicolas?
Was verbindet Antoine und Nicolas?
​
Neben der Tatsache, dass sie Vater und Sohn sind, eint Antoine und Nicolas die Liebe zu Düften und die Fähigkeit Parfüms kreieren zu können. Jeder der beiden blickt auf seine Weise aufs Leben. Das macht diese Figuren so interessant und lebendig.
Was ist das Geheimnis der Liebe zwischen Julias Mutter und Antoine?
Was ist das Geheimnis der Liebe zwischen Julias Mutter und Antoine?
​
Antoine arbeitet zurückgezogen, doch durch seinen Beruf als Parfümeur hat er eine besondere Sensibilität und Begeisterungsfähigkeit entwickelt. Beides kommt bei Frauen gut an, auch bei Barbara. Und mal ehrlich: welche Frau wäre nicht begeistert, wenn sie in einer Parfümerie von einem Parfümeur angesprochen und mit einem seiner Parfüms beschenkt würde?
Julia fühlt sich schuldig, aber sollte sie nicht lieber nach vorne sehen, anstatt in die Vergangenheit zu blicken?
Julia fühlt sich schuldig, aber sollte sie nicht lieber nach vorne sehen, anstatt in die Vergangenheit zu blicken?
​
Es sagt sich leicht, das Leben geht weiter. Doch wie schafft man es, mit dem Gefühl der Schuld umzugehen, wenn man es verspürt? Wie gelingt es einem, die Vergangenheit ruhen zu lassen?
​
Um diese Frage herum wollte ich den Roman „Lavendelträume“ aufbauen. Dabei war es mir wichtig, behutsam mit Julia umzugehen.
Wenn ich mit den ersten Kapiteln eines Romans beginne, ist es stets so, als würden die Protagonisten mir zuflüstern. Sie „erzählen“ mir, wie es ihnen geht, was sie freut und was sie belastet. Ich höre ihnen zu, nehme sie sinnbildlich gesprochen an die Hand, und dann gehen wir gemeinsam durch die Geschichte.
Wieso hast du das Lied
"That´s what friends are for", zu dem Julia und Maren tanzen, ausgewählt?
Wieso hast du das Lied "That´s what friends are for", zu dem Julia und Maren tanzen, ausgewählt?
​
Weil es eins dieser Lieder ist, die nie aus der Mode kommen. Und weil der Song mitten ins Herz trifft … und ich fand, dass er perfekt ins erste Kapitel der „Lavendelträume“ passt, wo die Freundschaft zwischen Julia und Maren deutlich wird.
Was bedeutet
>pied-à-terre<?
Was bedeutet >pied-à-terre<?
​
Pied-à-terre ist der französische Ausdruck für Zweitwohnsitz.
Ich habe diesen Begriff verwendet, um dem Roman eine gewisse französische Note zu verleihen.
Kapitel 6-11
Gibt es das erwähnte Parfüm
"La vie" eigentlich wirklich?
Gibt es das erwähnte Parfüm "La vie" eigentlich wirklich?
​
Der Duft ist fiktiv, jedenfalls in der Komposition, in der er im Roman beschrieben wird.
Ich habe einen Freund, der in den USA in leitender Position gearbeitet und viele erfolgreiche Parfüms vermarktet hat. Seine Schilderungen klangen interessant, heben sich aber stark davon ab, wie ein Nischenparfümeur arbeitet.
Die großen, bekannten Marken gehen auf Nummer sicher, da bleibt wenig Spielraum für Experimente.
​
Antoine ist Nischenparfümeur aus Überzeugung, und "La Vie" ist ein Nischenduft.
Es hat mich interessiert, über einen Parfümeur zu schreiben, der sich nicht dem Diktat des Marktes ergibt, der seine Seele in jeden seiner Düfte legt, unabhängig davon, wie viel er mit seiner Arbeit verdient ... oder ob er damit großen Erfolg hat.
Für mich beginnt übrigens jeder Tag damit, eins meiner Parfüms auf die Handgelenke und hinter die Ohren zu tupfen.
Ich liebe Düfte. Das fing schon in der Kindheit an. Meinen ersten Duft habe ich nie vergessen: "Chantage" von Lancaster.
Welche der Romanfiguren liegt dir besonders am Herzen?
Welche der Romanfiguren liegt dir besonders am Herzen?
​
Jede Figur liegt mir am Herzen. Ich wollte mich auch denjenigen mit ganzer Aufmerksamkeit widmen, die nicht so häufig vorkommen. Eine gute Geschichte ist wie ein bunter Blumenstrauß. Alle Blumen zusammen ergeben die Pracht, die man zu sehen bekommt.
Gibt es dieses Fest zum Andenken an die Toten wirklich im Süden von Frankreich?
Gibt es dieses Fest zum Andenken an die Toten wirklich im Süden von Frankreich?
​
Die "Tradition" gibt es, meines Wissens, nur im Roman. Ich habe dieses Fest "ins Leben gerufen", weil ich es schön finde, so von einem Menschen Abschied zu nehmen.
Es wird getrauert, allerdings mit großer Freude und Dankbarkeit, den verstorbenen Menschen gekannt zu haben.
Was macht die Figur Nicolas aus?
​
Was macht die Figur Nicolas aus?
​
Nicolas hat eine offene, lockere, aber auch tiefe Art, die einem das Gefühl gibt, aufgehoben zu sein. ​​Er ist ein wunderbar herzlicher Mann, in den auch ich mich verlieben könnte :-)))! Ihn in verschiedene Situationen zu bringen und erzählend zu begleiten, hat mir nicht nur große Freude bereitet, sondern mich immer wieder tief berührt.
​
Und natürlich hat es mir gut getan, Julia einem Menschen wie ihm begegnen zu lassen.
​
​Dass Julia Nicolas dazu inspiriert, das letzte Parfüm seines Vaters zu vollenden, hat mir besonders gefallen. Das fand ich ganz wunderbar, weil es für einen Ausgleich zwischen den beiden sorgt.
Wieso wird Julia später Julie genannt?
Wieso wird Julia später Julie genannt?
​
Aus Julia wird Julie, nicht nur, weil man ihren Namen in Frankreich so ausspricht. Die Namensänderung symbolisiert ihren inneren Werdegang, die Verarbeitung ihrer Schuldgefühle und die Ausrichtung auf eine Zukunft mit mehr Zuversicht.
Wie gehen Parfümeure damit um, dass Parfüms bei jedem Menschen, nuanciert, anders riechen?
Wie gehen Parfümeure damit um, dass Parfüms bei jedem Menschen, nuanciert, anders riechen?
​
Parfümeuren geht es primär nicht darum, dass jede Trägerin oder jeder Träger exakt dasselbe riecht, sondern um die große Emotion, die hinter einem Parfüm steckt.
​
Im Grunde ist es sogar ein Pluspunkt, denn man möchte doch gar nicht, dass ein Duft bei zwei Menschen eins zu eins gleich riecht, oder?
Was möchtest du deinen Lesern durch die Figuren Julia und Nicolas mit auf den Weg geben?
Was möchtest du deinen Lesern durch die Figuren Julia und Nicolas mit auf den Weg geben?
​
Julia und Nicolas stehen für Möglichkeiten, die das Leben jedem Menschen bietet. Vor allem daran möchte ich die Leser und Leserinnen erinnern. Gebt nicht auf! Habt Vertrauen! Lasst euch Zeit! Glaubt an die Liebe und liebt so gut ihr könnt. Mit weit offenem Herzen.
​
Wie man das macht? Versucht jeden Menschen so anzunehmen, wie er ist. Und lasst euch nicht provozieren und zum Streit herausfordern. Habt Mitgefühl, wenn euch jemand komisch kommt. Nur jemand, der unglücklich ist, beleidigt euch oder greift euch an. Wenn ihr das versteht, fällt es leichter Mitgefühl zu haben, anstatt mitzustreiten.
Was hat Barbara und Jakob dazu veranlasst so lange zu schweigen?
Was hat Barbara und Jakob dazu veranlasst so lange zu schweigen?
​
Bei Barbara war vor allem Angst im Spiel.
Sie wollte das Risiko, von ihrer Tochter verurteilt zu werden, nicht eingehen.
Jeder Mensch lässt sich von seinen Gedanken und Vorstellungen darüber, was für sein Leben richtig ist, leiten. So auch Barbara.
Jakob hat geschwiegen, weil seine Frau die Richtung vorgegeben hat. Er wollte ihr nicht in den Rücken fallen. Keine leichte Situation für ihn.
Wie fühlt es sich an negative Figuren im Roman darzustellen?
Wie fühlt es sich an negative Figuren im Roman darzustellen?
​
Eine negative Figur zu "zeichnen", hat einen gewissen Reiz. Wir lieben es, wenn Figuren echt gezeichnet sind, und wir sie "wirklich" kennenlernen dürfen.
Schauspieler oder Schauspielerinnen sagen oft im Interview, dass sie gern mal einen Fiesling oder jemand Unangenehmes spielen würden.
Negative Rollen sind begehrt, weil das Publikum stark darauf reagiert. Da kommen Gefühle hoch: Ablehnung, manchmal auch Faszination, weil man sich auch mit einer negativ belegten Figur identifizieren kann.
Beim Immobilienmakler Kurz musste ich, als ich über ihn schrieb, immer wieder innehalten. Helmut Kurz ist sehr von sich überzeugt. Ehrgefühl hat in seinem Leben keinen Platz. Bei ihm geht es vorrangig um Erfolg und Ertrag. Wenn jemand so veranlagt ist, steckt immer eine Menge Unsicherheit dahinter.
Hattest du Mitgefühl mit Maren, als du ihre Szenen geschrieben hast?
Hattest du mitgefühlt mit Maren, als du ihre Szenen geschrieben hast?
​
Und wie ... Maren hat es als Immobilienmaklerin nicht leicht. Und auch privat läuft es nicht gerade rund.
Hinzu kommt ihr familiärer Hintergrund. Maren ist nicht so stark, wie sie gerne wäre, aber sie entwickelt sich.
Das Gespräch zwischen Julia und Jakob bringt alles zur Sprache:
die Gefühle, Enttäuschungen, Hoffnungen und Ängste aus der Vergangenheit.
​
Wie erging es dir dabei, diese Situation zu beschreiben?
Das Gespräch zwischen Julia und Jakob bringt alles zur Sprache: die Gefühle, Enttäuschungen, Hoffnungen und Ängste aus der Vergangenheit. Und zwar auf beiden Seiten, sowohl bei Julia und auch bei Jakob.
Wie erging es dir dabei, diese Situation zu beschreiben?
​
Das Gespräch zwischen Julia und ihrem Vater hat mir das einiges abverlangt, denn grundsätzlich stehen die beiden sich nahe… doch während ihres Gesprächs kommt es zu schweren Differenzen. Vor allem, weil Jakob lange über die Vergangenheit geschwiegen hat.
Jakob ist ein Mann, der das Richtige tun wollte, sich aber nicht dazu durchringen konnte, weil er Rücksicht auf die Befindlichkeiten seiner Frau genommen hat. Da sind Zwist und Missverständnisse vorprogrammiert.
Manche Menschen schrecken aufgrund ihrer Veranlagung vor Konflikten zurück ... doch manchmal muss man sagen, was es zu sagen gibt. Offen und unmissverständlich!
Die Frage, die für mich wichtig war, ist: wie gehen Julia und Jakob auf längere Sicht mit ihren Differenzen um?
Wie empfindest du Franks Veränderung? Und wie kam es zu dieser Veränderung bzw. Einsicht?
Wie empfindest du Franks Veränderung? Und wie kam es zu dieser Veränderung bzw. Einsicht?
​
Durch Julias Erlebnisse und ihre Handlungen begreift Frank, dass er, wenn er sie nicht verlieren möchte, weicher und offener werden muss. Bei Frank verändert sich etwas, als er anfängt in sich hineinzuhören.
Diese Wandlung schreibend festzuhalten, hat mir große Freude bereitet.
Manchmal sehen Menschen Veränderungen irgendwann als Chance, etwas in ihrem Leben in Bewegung zu bringen – aus sich selbst heraus. Genau das ist mit Frank passiert.
​
Wenn ich eine Figur kreiere, vergegenwärtige ich mir stets, dass diese Figur im Sinne ihres bisherigen Lebens und ihres Umfelds authentisch rüberkommt. Sie muss stimmig sein.
Ich hoffe, meine Leserinnen spüren, wie wichtig mir jede Figur im Roman ist.
Kapitel 12-17
Kapitel 18-31
Was willst du deinen Lesern mit dem Roman „Lavendelträume“ mit auf den Weg geben?
Was willst du deinen Lesern mit dem Roman „Lavendelträume“ mit auf den Weg geben?
​
​Das Leben hält für uns alle Schönes und Schwieriges bereit, doch auch, wenn es gerade sehr düster aussieht, gibt es immer eine Chance auf Licht am Ende des Tunnels.
​
Denkt nur mal darüber nach, auf wie viele Arten man auf eine Beleidigung reagieren kann. Wenn man sich verteidigt, kommt es meist sofort zu einem heftigen Streit. Doch was geschieht, wenn man die Beleidigung stehenlässt, ohne sich zu rechtfertigen?
​
Findet heraus, was das mit eurem Leben macht …
​
Ich stelle mich den Dingen, über die ich in meinen Romanen schreibe, jeden Tag meines Lebens … und jeden Tag gewinne ich neue Erkenntnisse hinzu. Oft solche, die mich glücklicher sein lassen, als tags zuvor.
Einer meiner Lieblingssätze lautet: Man kann nicht für den Frieden sein, man kann nur der Friede sein!
Ist es nicht wunderschön, nach diesem Satz zu leben?
Wieso hast du dich für genau dieses Ende der Geschichte entschieden?
Wieso hast du dich für genau dieses Ende der Geschichte entschieden?
​
Das Ende meines Romans ist von einer wahren Geschichte inspiriert, über die ich mal gelesen habe.
Und da diese Geschichte mich fasziniert hat, habe ich das Ende für „Lavendelträume“ übernommen.
Warum hast du dich dafür entschieden, Frank und Julia eine zweite Chance zu gegeben, wieder zueinander zu finden?
Warum hast du dich dafür entschieden, Frank und Julia eine zweite Chance zu gegeben, wieder zueinander zu finden?
​
Ich fand diesen Versuch wichtig. Julia und Frank haben sich vor dem Unfall ja gut verstanden.
Und ist es im Leben nicht so, dass man die große Liebe erst erkennt, wenn man sie erfährt?
Davor kann man durchaus mit jemandem zusammen sein und zufrieden durchs Leben gehen.
Doch wenn einen der Blitz trifft, wenn man das tiefe Gefühl einer innigen Liebe verspürt, die ich gerne auch Seelenverwandtschaft nenne, ist alles anders...
Das passiert Julia mit Nicolas in „Lavendelträume“.
Was verbindet dich mit deinen Figuren?
Was verbindet dich mit deinen Figuren?
​
Mich verbindet echtes Interesse mit meinen Figuren.
Manche machen es mir leicht, sie zu mögen, zum Beispiel Julia und Maren und noch einige andere, etwa Camille.
Andere sind mir anfangs suspekt. Manchmal macht eine Figur eine positive Wandlung durch, dann atme ich auf, denn es gibt so vieles, was man durch freundliches Entgegenkommen oder Zuhören positiv begünstigen kann ... selbst, wenn die ursprüngliche Situation eine schwierige ist.
Natürlich versuche ich meine Figuren in die von mir gewünschte Richtung zu "lenken", aber so seltsam es klingt, das gelingt mir nicht immer.
Figuren sind mächtig, sie sprechen zu mir und erklären mir, warum sie für oder gegen etwas oder noch nicht bereit sind.
Das verstehe ich, denn ich kenne mich selbst. Ich weiß, was einem alles durch den Kopf gehen kann. Und wie sehr diese Gedanken einen von etwas abbringen können.
Was hat dich dazu bewogen dieses Buch zu schreiben?
Was hat dich bewogen dieses Buch zu schreiben?
​
Den Roman "Lavendelträume" habe ich geschrieben, weil eines Tages Julia und Maren, schließlich auch Nicolas und der Parfümeur Antoine und all die anderen Figuren vor meinem geistigen Auge erschienen sind.
Für mich fühlen sich die fiktiven Menschen in meinen Romanen wie echte an. Mit dem einzigen Unterschied, dass ich sie nicht berühren kann. Sie sind so lebendig, dass ich eines Tages zu schreiben beginne, und schon geht es los mit einem neuen Manuskript.
Der nächste Punkt ist, ich liebe Düfte. Ich rieche in jedes neue Buch hinein und lasse mich vom Geruch forttragen, mitten hinein in die von mir vermutete Geschichte.
Wie geht man mit dem Angstgefühl um, das einen eventuell von neuen Schritten abhält?
Wie geht man mit Angstgefühlen um, die einen eventuell von neuen Schritten abhalten?
​
Ich war nach meiner Scheidung 8 Jahre alleinerziehende Mutter. Mit Geldsorgen. Ich hatte schlaflose Nächte, Existenzängste, gesundheitliche Probleme.
Aber irgendwann hatte ich meine Angst über, dieses Hadern und Jammern. Ich hatte echt genug davon.
Das war der Moment, in dem es Klick machte.
Plötzlich wusste ich: nur ich entscheide über mein Leben … und Ängste bringen mich nicht weiter. Ich wusste mit einem Mal, dass ich ruhig bleiben muss, anstatt durchzudrehen. Jeden Tag habe ich mich daran erinnert: Gabriele, bleib ruhig! Es war wie ein Spiel für mich, und ich musste oft dabei lachen.
Ab diesem Zeitpunkt ging es mit mir bergauf. Es war, als wüsste etwas in mir, dass das Leben weitergeht und mir noch etwas zu bieten hat.
​
Mein Tipp lautet also: Habt ein bisschen Geduld und Vertrauen. Das Leben weiß manchmal mehr, als wir selbst... Und glaubt bitte nicht euren Gedanken, wenn sie pausenlos um Ängste und Sorgen kreisen.
Hast du einen Tipp, wie man mit schwierigen Situation, die das Leben mit sich bringt, am besten umgeht?
Hast du einen Tipp, wie man mit schwierigen Situation, die das Leben mit sich bringt, am besten umgeht?
​
Leider gelingt es niemandem, bedrückende Gedanken loszuwerden. Wenn Gedanken der Furcht und Sorge da sind, sind sie da!
Aber man kann trotzdem etwas tun … man kann freundlich zu seinen Gedanken sein, damit meine ich, man "erlaubt" ihnen da zu sein. Wenn man das eine Weile tut, passiert etwas Faszinierendes. Die Gedanken rücken mehr und mehr von einem weg, und irgendwann wirkt alles nicht mehr so bedrückend. Ich probiere es schon längere Zeit aus, und bin jeden Tag überrascht, wie schön mein Leben nun ist.
Wieso ist es so schwer, jemandem, der einem nahe steht, in herausfordernden Situationen zu helfen?
Wieso ist es so schwierig, jemandem, der einem nahe steht, in herausfordernden Situationen zu helfen?
​
Es ist nicht leicht, zuzusehen, wie jemand leidet. Wenn man das Gefühl hat, nicht helfen zu können, und glaubt, der Partner oder die Partnerin sei der Situation ausgeliefert, macht es das noch schwerer.
​
Ständig hat man den Kopf voller Sorgen und Ängste. Anstatt ruhig zu bleiben, wird man panisch. Wie soll man da eine kluge Entscheidung treffen … oder unbefangen und liebevoll auf den Partner oder die Partnerin eingehen?
​
Im Grunde muss man sich ja auch um zwei Menschen kümmern: um den Partner oder die Partnerin und um sich selbst. Leider überfordert das viele Menschen.