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Jedes Leben ist wie ein spannender Roman

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1. Kapitel 

 

Wie alles begann

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Die ersten Geschichten dachte ich mir im Garten meiner Großmutter in einem Vorort von Köln aus. Im „Baumhaus“ – nicht mehr als ein Brett über zwei Ästen – fühlte ich mich frei, anders als unten, wo die Erwachsenen ein Auge auf mich hatten. Mein Cousin Jochen und ich saßen oft gemeinsam in diesem Baum und stopften uns mit Pflaumen voll, während wir hinunter auf die Welt sahen. 

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Mit 14 ging es los mit dem Schreiben. Mein erstes Tagebuch - grasgrünes Kunstleder mit goldenem Schloss – wurde zu einem treuen Begleiter. Jeden Tag notierte ich, was ich erlebt hatte. Es geschah nichts Besonderes, aber es kam mir wichtig vor, alles akribisch festzuhalten. Schließlich weiß man ja nie.

2. Kapitel

 

Zu Dritt

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Meine Zeit in Köln ging zu Ende, als ich mit 22 meinen Mann heiratete und nach Österreich, in die Steiermark zog. Nach Ausbildungen zur Fremdsprachenkorrespondentin und Versicherungskauffrau, arbeitete ich im Büro meines Mannes (er hatte einen Rauchfangkehrerbetrieb), kümmerte mich um die Buchhaltung und die Kunden. Besonders erfüllend war die Arbeit nicht, aber es war mir wichtig mit meinem Mann zusammenzuarbeiten und ihn zu unterstützen. Deshalb kam mir das, was ich tat, wichtig vor. 

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Ich war 26, als wir unsere Tochter bekamen. Die Schwangerschaft war schwierig, und als mir der Arzt mitteilte, dass unser Kind möglicherweise behindert zur Welt kommen würde, brach meine Welt für einen kurzen Moment zusammen. Nach Monaten des Bangens und Hoffens hat sich letztendlich aber alles zum Guten gewendet, und ich durfte endlich meine gesunde Tochter in den Armen halten. Kurze Zeit später stellte sich heraus, dass Arina Neurodermitis hatte. Um so gut wie möglich für sie sorgen zu können, entschloss ich mich dazu eine Ausbildung zur Ernährungsberaterin zu machen. Ich büffelte tagsüber und schrieb nachts Kindergeschichten, schließlich meinen ersten Roman. Es waren Jahre der Übung, Jahre, in denen ich jede Menge Rezepte ausprobierte und die Ernährung meiner Familie auf den Kopf stellte, um die Neurodermitis in die Flucht zu schlagen und meiner Tochter langfristig zu helfen. Bis heute spielt Ernährung eine wichtige Rolle in meinem Leben, denn sie kann so viel Positives bewirken. 

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3. Kapitel

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Veränderungen

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Nach meiner Scheidung, ich war inzwischen 35, zog ich nach Kärnten, an den Wörthersee. Dort fing, beinahe über Nacht, ein neues Leben an. Ich reichte meinen unveröffentlichten Roman bei einer Filmproduktionsfirma ein, und plötzlich schrieb ich mein erstes Drehbuch.

 

Während meiner Jahre als Drehbuchautorin – ich schrieb Komödien fürs deutsche und österreichische Fernsehen – entstand ein Kinderkrimi, der als Weihnachtsgeschenk für meine Tochter gedacht war. Das Buch wurde von einem Verlag gekauft, erschien als Serie und bekam das Prädikat: empfehlenswert. All das geschah wie von langer Hand geplant, dabei geschah das Meiste spontan, ohne große Überlegungen.

4.Kapitel

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Wink des Schicksals

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Eines Tages, ich war bereits 8 Jahre allein, recherchierte ich bei einer Psychologin für einen Filmstoff. Dort traf ich einen Mann – Franz – er absolvierte eine Fortbildung, bei der ich Gasthörerin war. Es war ein heißer Tag, in der Mittagspause saß Franz barfuß da, die Füße schmutzig und lächelte mich an. Er strahlte Ruhe und Zuversicht aus, und Leichtigkeit.

 

Einige Monate später standen wir vorm Schloss in Velden und blickten auf den schwimmenden Adventskranz, und da war er, der Wink des Schicksals … eine neue Liebe mitten in der Einsamkeit. Meine Tochter und Franz verstanden sich auf Anhieb, sie hatten sofort eine Verbindung zueinander, deshalb musste ich nicht lange überlegen. Ich zog an den Attersee und begann, neben den Drehbüchern, Romane zu schreiben. Zuerst Krimis, dann Frauenliteratur. 

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5. Kapitel

 

Jahre der Übung

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Während dieser glücklichen Jahre holte mich mein Rückenproblem ein, unter dem ich seit meinem 19. Lebensjahr litt. Hinzu kam eine weitere Erkrankung, die mich an den Rand der Verzweiflung trieb. Jahrelang lebte ich zwischen Hoffen und Bangen, zwischen dem Wunsch aufzugeben und weiterzumachen, weil ich die Schmerzen kaum noch aushalten konnte und es keine Hoffnung auf Heilung gab. In diesen Jahren wurde ich gezwungen zu lernen, nicht zu viel an die Zukunft zu denken. Für mich gab es immer nur das Jetzt, denn der Schmerz machte mir unmissverständlich klar, dass Zukunft nur ein Wort ist. Ich lernte, meine bedrückenden Gedanken und meine Schmerzen nicht wegzudrängen, sondern mich ihnen zu stellen. Ich ließ den Schmerz ganz an mich heran, ganz und gar. Es war schrecklich … und es war unausweichlich.

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Und so seltsam es vielleicht klingt, es half mir, dem Schmerz und der Angst ins Gesicht zu sehen. Ich begriff, dass ich nur in einem Moment leben konnte, dass mir nur das Jetzt blieb. Ich schrieb weiter Romane und vergrub mich, wenn der Schmerz zuschlug, in meinem Bett. Ich sprach mit dem Schmerz anstatt mit Franz. Die Angst wurde mein Freund, obwohl sie eigentlich mein Feind war.

6. Kapitel

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Unter dem Schirm der Liebe

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Und heute? Gesundheitlich geht es mir mal besser, mal schlechter. Jeden Tag stehe ich auf, fahre den PC hoch und beginne zu schreiben … für mich und für euch.

 

Ich habe erkannt, wie großartig und unverzichtbar die Liebe ist. Die Liebe zu sich selbst, egal, wie wir aussehen, wie wir leben oder was wir empfinden. Die Liebe zum Leben, zu jeder kostbaren Sekunde.

 

Ich bin dankbar, dass ich immer einen Tag nach dem anderen habe und Geschichten über Menschen erzählen darf, die alles Mögliche erleben. Meine Romane handeln von der Liebe und von der Angst vorm Leben, von Schwierigkeiten und davon, dass es immer einen Weg gibt. Liebe heißt Ja sagen, jeden Moment. Ja zum Leben!

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